Montag, 30. Mai 2011

Cairns zum siebten: einfach nur relaxen

26. Mai: Heute haben wir eigentlich nicht viel zu berichten. Das Hotel haben wir nur zum Einkaufen verlassen. Ansonsten haben wir den Tag am Pool verbracht. Einfach nur ein bisschen kalte Sonne tanken und ausspannen. Falls ihr euch fragt, warum kalten Sonne?! Es ist wieder kühler geworden. Abends hat unsere Frostbeule Desi sogar gefroren, so dass sie sich lange Sachen anziehen musste.

27. Mai: Auch heute war überwiegend nur relaxen angesagt. Nach dem Frühstück sind wir zu den „Crystal Cascades“ gefahren. Wir hatten uns darunter wohl beide einen schönen Wasserfall oder so etwas vorgestellt. Als wir den Parkplatz erreichten, mussten wir pro Strecke noch 1,2 km laufen. Es ging auf dem Hinweg fast nur bergauf. Am
Ziel angelangt, wurden wir doch etwas enttäuscht. Es war zwar eine Art von Wasserfall, jedoch nicht ganz so spektakulär. Wir haben schnell 3 Bilder gemacht und sind dann wieder zurück zum Parkplatz gelaufen. Wir haben leider vergessen ein Bild vom „Stinging Tree“ zu schießen. Man wurde hier mehrfach vor diesem Baum gewarnt, er kann bei Berührung zu stechen und gefährliche Verletzungen verursachen. Mitunter sogar tödlich, hier ist wirklich alles darauf aus zu vergiften.

Weiter ging es nach „Palm Cove“, wo wir uns schön in die Sonne gelegt haben, um die letzten Sonnenstrahlen zu erhaschen. Immerhin geht es morgen wieder zurück in das 10 Grad kühlere Sydney (etwa 17° Grad werden uns dort erwarten). Aber es war sehr windig, so dass uns gar nicht so
warm war. Nach zwei Stunden sind wir zurück zum Apartment und haben uns lecker gekocht und uns Ausgehfertig gemacht. Am frühen Abend sind wir dann nochmals zu den Wiesen mit der Kangorooherde gegangen (immerhin die letzten wilden, die wir bei unserem jetzigen Trip sehen werden) und anschließend sind wir in die City von Cairns gefahren, um den Abend zu genießen.







Cairns zum sechsten: Ausflug in die Tablelands

Dieses Bild ist nicht auf dieser Tour geschossen
worden, jedoch sehen so die Schildträger aus.
Der geilste Job in Australien, einfach nur da
stehen und Schild drehen. Eine Seite mit "Stop"
und die andere mit "Slow". Dieser Job gibt
sogar ordentlich Kohle.
25. Mai: Dieser Morgen begann etwas kühler als die letzten Tage. Aber für unseren Ausflug in die Tablelands sollte uns das ja nur Recht sein (dachten wir bis dahin). Morgens ging es ab durch Cairns hindurch, weiter bis nach Gordonvale, wo uns eine Straße dann direkt in die Tablelands führte. Schnell begannen die Serpentinen und man konnte nur mal wieder sagen: „Slalom Baby“. Der Abgrund war tief und die Straßen schmal. Nach wenigen Metern kam eine Baustelle, mit den von uns gewohnten Schildträgern. Nach erheblicher Wartezeit setzte sich dann ein Baustellenfahrzeug vor uns und geleitete uns durch die Baustelle. Wie bei der Formel1 das Safty Car. Nach etwa 5 Minuten erreichten wir das Ende der Baustelle und auf der Gegenseite vollzog sich dasselbe. Unser erstes Ziel für diesen Tag war der „Cathedral Fig Tree“. Dies war ein riesiger Feigenbaum. Einfach nur unbeschreiblich groß und er hatte lange Vorhänge (ja, genau so kann man das beschreiben). Man konnte sogar in sein Inneres gehen. Im Anschluss fuhren wir an den Lake Barrine. Dort fotografierten wir für diese Gegend sehr berühmten „ulysses butterfly“. Seppi hatten natürlich einen leichten Ekel, denn er konnte seine Angst diesen Tieren gegenüber immer noch nicht ablegen. Dann ging es auch weiter. Und das fast fatal. Desi guckte nicht auf den Boden, erzählte so vor sich hin und kurz vor dem auftreten sah sie dann die schwarze Schlange vor sich auf dem Boden liegen. Was für ein Schock, das hätte auch anders ausgehen können. Es war eine red belly black snake und ist
natürlich hoch giftig. Schnell einen Schritt zurück und Fotoapparat und Videokamera ausgepackt. Diese Schlange haben wir bereits einmal auf der Straße liegen sehen. Sie sonnte sich sowohl auf der Straße als auch in diesem Moment vor uns. Nach einigen Sekunden schlängelte sie sich in ein Gebüsch. Ganz schön mulmig wurde einem da auf einmal. Nach dem Lake Barrine fuhren wir zum Lake Eacham. Dieser See war echt glasklar und super schön. Man konnte sogar baden gehen. Aber in den Tablelands ist die Temperatur um einiges geringer als an der Küste und uns war so gar nicht nach baden zu mute. Auch gab es hier wieder tolle Öffentliche Grillmöglichkeiten. Im Sommer fahren viele Städter aufgrund der niedrigeren Temperaturen in die Tablelands. Unser nächster Besichtigungspunkt war der „Curtain Fig
Cathedral Fig Tree
 Tree“. Er ist ähnlich groß wie der „Cathedral Fig Tree“ und auch wieder einmal einzigartig. Hier hängen die Wurzeln wie Vorhänge vom Baum. Weiter ging die Fahrt in die Region Millaa Millaa. Hier haben wir eine Wasserfallrundfahrt gemacht. Der erste Wasserfall war der Millaa Millaa Wasserfall. Auch hier hätte man baden gehen können, jedoch war es hier noch kälter, so dass schon ohne kaltes Wasser die „goosebumps“ auf unserer Haut sichtbar waren. Dieser Wasserfall war außerdem der schönste auf unserer Tagestour. Danach ging es zu den Zillie Falls und zu Letzt zu den Ellinjaa Falls. Danach über Innisfail wieder Richtung Heimat. An diesem Tag haben wir mal das Hinterland (welches auch tatsächlich so heißt) kennengelernt. Einige Orte erinnerten uns echt an eine Alp. Auf der anderen Seite war der Dschungel. Also: Alps meets jungle!!!





Lake Eacham

Curtain Fig Tree

Millaa Millaa Falls

Ellinja Falls

Tablelands

Armer Seppi; Verletzung vom Schnorcheln; so ist er Auto gefahren
und auch den ganzen Tag rumgelaufen; ein Fuß mit Turnschuh und ein
Fuß mit Flip Flop


Sonntag, 29. Mai 2011

Cairns zum fünften: Ausflug nach Kuranda

24. Mai: Der Morgen begann für uns echt stressig. Denn wir sind zwar früh aufgestanden, jedoch haben wir die Zeit irgendwie verplempert. Und dann kam der Schock als wir einen Blick auf die Uhr warfen. Was so spät das kann doch gar nicht sein. Doch es war so. Wir haben die Beine in die Hand genommen und sind ab zur „Karre“ gespurtet. An diesem Tag war ein Ausflug nach Kuranda geplant. Die Hinfahrt dorthin sollte mit dem „Kuranda Scienic Railway“ erfolgen, welcher für uns um 8.50 Uhr von der Station „Freshwater“ los fuhr. Einchecken und die zweite Rate begleichen konnte ab 8.30 Uhr erfolgen. Der Mann aus dem Informationscenter gab uns am Samstag noch mit auf den Weg, dass wir doch etwas früher sein sollte, um uns den Bahnhof anzuschauen, da er sehr alt und spektakulär sein sollte.
Aber wie sollten wir das schaffen? Wir waren ja schon zu spät und dann kam das womit wir ja absolut nicht gerechnet haben. Berufsverkehr. Die Straßen waren rappellvoll und bei einer Straße war Stau und wir haben dadurch bestimmt 25 Minuten verloren. Warum es so stockend war und nur im Schritttempo vorwärts ging, haben wir leider nie erfahren, da nichts sichtbar war. Eigentlich haben wir schon den Zug vor unserer Nase wegfahren sehen, aber dann haben wir es doch noch geschafft. Zum Glück. Schnell die Tickets abgeholt und dann kam auch schon der Zug angetuckert. Wir hatten unseren festen Waggon und Sitzplatz. Wir durften in Waggon 2 auf Platz 53 und 54 platznehmen. Der Zug sah von außen schon urig aus und erst recht von innen. Klimaanlage gab es diesmal nicht. Dafür blieben alle
Fenster und Türen offen. Dann ging es los. Der Zug kroch über die Gleise. Die Geschwindigkeit ist schwer einzuschätzen, aber es war nicht sehr schnell. Wir sind erst an ein paar Wiesen vorbeigefahren und dann ging es ab in den Regenwald. Ständig wechselte die Landschaft. Manchmal konnte man sogar das Meer sehen. Wir sind mit vielen Kurven, über viele Brücken und durch einige Tunnel den Berg auf etwa 380 Meter über dem Meeresspiegel hinaufgetuckert. Es ging auch vorbei an Wasserfällen. An einer Plattform „Barron Falls Station“ haben wir gehalten und hatten dort einen 10-minütigen Aufenthalt, um uns die Barron Falls anzuschauen. War schon beeindruckend. Von dort aus war auch der „Skyrail Rainforest Cableway“ zu sehen. Dies ist eine Seilbahn, mit der wir wieder zurück ins Tal fahren
werden. Aber dazu später mehr. Nach einigen Schnappschüssen sind wir dann wieder eingestiegen und sind die letzten Meter bis Kuranda gefahren. Der Bahnhof in Kuranda sah auch sehr schön aus. Von dort sind wir einen kurzen Fußweg in die Stadt gefolgt. Langsam sind wir durch das kleine Örtchen geschlendert, bis wir schließlich im „Koala Gardens“ gelandet sind. Dies war ein sehr kleiner und übersichtlicher Wildlife Park. Es gab ein paar Koalas, Känguruhs, Reptilien und that’s it. Desi hatte an diesem Tag das langersehnte Fotoshooting mit einem Koala. War schon ein Wahnsinnsgefühl den kleinen flauschigen grauen Bären auf dem Arm zu halten. Aber sie war sehr sehr müde. Sie heißt „Princess“ und ist 5 kg schwer. Als Andenken gab es ein Foto vom Fotografen und Seppi durfte auch noch ein paar Mal mit der eigenen Kamera draufhalten. Die Kangoroos konnte man mit den Händen füttern. Oftmals kann man das in jedem Wildlife Park. Der große Unterschied hier ist jedoch, dass die Kangoroos mal Hunger hatten und sich über unser Futter gefreut haben, nicht wie sonst überall wo sie total überfressen sind. Nach dem kurzen Besuch sind wir wieder zurück ins Dorf und durch die Geschäfte geschlendert.
Außerdem waren wir auf dem berühmten Kuranda Market. Man konnte wieder viele Souvenirs kaufen. Außerdem gibt es in Kuranda „German Tucker – Best Wurst in the Universe“. Desi hatte ja gehofft, endlich die langersehnte Currywurst zu bekommen. Aber leider nicht. Nur andere Würste. Sie war echt frustriert, immerhin sehnt Desi sich seit Monaten nach einer guten Currywurst. Anschließend haben wir einen Jungle Walk gemacht. Wie schon erwähnt, ging es mit der Skyrail zurück ins Tal. Die Skyrail ist eine Seilbahn über 7,5 km mit zwei Zwischenstopps und Lookouts. Man schwebt eigentlich die ganze Zeit über den Regenwald. Echt ein ganz besonderes Erlebnis. Seppi konnte die Fahrt zwar nicht richtig genießen aufgrund der Höhe, aber er hat sich tapfer geschlagen. Besonders schlimm war es für ihn,
wenn zwischendrin die Seilbahn stoppte und vor sich hin wackelte. Schnell war er am fluchen. Von diesem Trip gibt es nicht so viele Bilder, da Desi (Fotoapparatverantwortliche) sich nicht bewegen durfte. Seppi hatte in der Kabine schon alles gewichtsmäßig aufgeteilt. Als wir unten endlich ankamen, mussten wir noch auf unseren Transfer zum Auto warten und schon wieder war ein Tag vorbei. Das geht hier echt schnell, scheinbar tickt die Uhr in Down Under schneller.









golden orb spider (feminin)





Cairns zum vierten: Great Barrier Reef und Rafting

23. Mai: Um sieben machten wir uns auf, das Abenteuer konnte beginnen. Gegen 7.30 Uhr musste Seppi zum einchecken, das Schiff sollte eine Stunde später starten. Desi hatte Seppi in die Stadt gefahren und wollte später noch einmal ins Informationscenter um einen Rafting Ausflug für sich zu buchen. Dies tat sie dann auch, nachdem sie Seppi am Schiff verabschiedet hatte. Ich (Seppi berichte euch jetzt von meinem Ausflug ans Reef):

Die Fahrt konnte losgehen, die ersten 45 Minuten herrschte Wellengang, was mir nichts ausmachte, anderen jedoch sehr wohl. Ich hatte mich extra oben ans Sonnendeck gesetzt um die Fahrt zu genießen aber denkste. Nach etwa 30 Minuten kam eine Mutter mit Ihrem kotzenden Kind und einem
Mülleimer und setzte sich neben mich. Das Kind war gerade etwa 1 ½ Jahre alt und wusste gar nicht wie ihm geschieht. Mir war die Familie schon bei der Abfahrt aufgefallen, ich kann immer noch nicht begreifen, wie man mit einem so kleinen Kind eine Tauchfahrt mitmachen kann. Naja, das Kind hat weiterhin vor sich hin gekotzt und der nichtsnutzige Vater dann endlich mal dem kleinen die Kleidung gewaschen. Der Geruch wurde glücklicherweise zum Großteil vom Wind verweht. Nachdem wir das Reef erreicht hatten nahm dann der Wellengang ab. Das Kind fing an zu schlafen und die Kotztonne stand immer noch neben mir. Als wir dann nach insgesamt 90 Minuten am Ziel dem äußeren Reef angekommen waren, gab es die ersehnten Erklärungen und die Ausrüstung konnte angelegt werden. Schnell habe ich mir noch einen
Stinger Suit für 6$ geliehen, da das Reef auch die Irukanji beheimatet. Diese winzige Qualle ist die giftigste der Welt und tödlich, man sieht sie kaum und auch der Stich ist fasst nicht zu spüren, erst nach etwa 15-30 Minuten zeigen sich die Symptome. Alles dachte ich mir, aber das muss nicht sein, außerdem sind viele Korallen und auch Fische giftig, zwar nicht lebensbedrohlich, aber schmerzen wollte ich keine haben. Der Anzug schützt außerdem vor der Sonne. Ausgestattet gings dann los, ich habe ja noch nie geschnorchelt, war also sehr aufgeregt. Das Wasser war angenehme 26° warm und nach einigen Zügen war schon das erste Reef in Sicht. Es war atemberaubend, eine völlig andere Welt. Bunte Fische und Korallen überall, die seltsamsten Formen und Größen. Der Hammer!!! Ich habe die ganze
Zeit ein Bild nach dem anderen geschossen und konnte mich gar nicht satt sehen. Nach etwa 40 Minuten habe ich mich dann zurück auf Schiff gemacht, immerhin standen noch zwei weitere Riffabschnitte auf dem Tagesprogramm. Erst einmal hieß es allerdings Essenfassen, es gab ein kaltes und warmes Buffet. Reis mit zwei verschiedenen Soßen, Salt, Hühnchen, Krustentiere usw … . Ich habe mich extra nicht so voll gegessen, denn es ging ja direkt zum nächsten Reefabschnitt, also wieder schnell rein in meinen hautengen Anzug und ab ins Meer. Der große andrang war vorbei und ich konnte schnell und ohne Wartereien das Schiff verlassen (Manchmal war der Ausstieg echt rappel voll bei fast 80 Passagieren). Nach wenigen Zügen hatte ich das Reef erreicht und was erspähten meine Augen da?
Zwei Taucher. Aber was machten sie nur, das sah komisch aus, aha da war doch noch etwas. Der eine Taucher streichelte einer Meeresschildkröte über den Panzer. Aber es war zu tief unten für mich, ich konnte nur an der Oberfläche schnorcheln. Aber was ich wusste war, dass Meeresschildkröten irgendwann Luftholen müssen. Also habe ich in Ruhe abgewartet, die Taucher waren verschwunden und ca. 5 Minuten später wurde mein warten belohnt. Die Schildkröte begann mit ihrem Ausstieg und sie kam direkt auf mich zu. Neben mir holte sie dann zweimal tief Luft und ab ging es wieder in die dunklen Tiefen. Das war sagenhaft! Danach habe ich dann wieder viele bunte Fische und Korallen gesehen.



Den dritten und letzten Tauchgang habe ich dann voll ausgenutzt und habe bis zur Rückfahrt durchgeschnorchelt. War gar nicht so einfach, die Strömung und die Wellen drückten einen immer auf das Reef. Dieses ist aber gar nicht tief unter einem, theoretisch kann man sogar darauf stehen oder auch sitzen. Nur ich wollte halt nicht drauf gedrückt werden, war da etwas zu schisserhaft. Gegen Ende habe ich dann einen Rochen gesehen, der wollte sich gerade in den Sand wühlen, denn an dieser Stelle war zwischen den Reefs immer eine Sandbank am Meeresboden. Unter dem Schiff selber sammelten sich sofort nach anlegen eine große Menge dicker Fische. Fragt mich jetzt aber nicht warum, ich habe keine Ahnung. Wieder an Bord gab es dann noch Kaffee und Kuchen. Hier haben alle wieder gut zugelangt. Ich dachte mir
allerdings, dass es für manche vielleicht besser wäre nichts zu essen. Aber gut, so hatten die Toiletten wieder gut Besuch und die Tüten waren wieder voll (War aber nicht so schlimm wie auf der hin Fahrt). Ich habe auf der Rückfahrt etwas mit drei Amerikanern aus Texas geplaudert und die Fahrt war schnell vorbei.
Wenn ihr euch jetzt fragt was hat denn die Familie mit dem würgenden Kind die ganze Zeit getrieben, hier kommt die Antwort. Papa und Sohnemann (ca. 10 Jahre) sind ab zum Tauchen. Mama mit Kind hat gelesen und nackiges Kind hat schön den ganzen Tag im UV-Licht gebadet. Sonnencreme kannte diese französische Familie scheinbar auch keine und somit war das kleine dann auch schön rot. Da pack ich mir noch heute an den Kopf, was die geritten hat mit einem kleinen Kind diese Fahrt zu unternehmen. Und das schlimmste ist, das arme Kind konnte gar nichts dafür.


In Cairns wieder angekommen habe ich direkt meine Kamera wieder abgegeben. Da wurden dann noch meine Bilder mehr als 300 bearbeitet und auf DVD gebrannt. In der zwischen Zeit  habe ich auf meine bessere Hälfte gewartet und bin dann mit ihr durch die Straßen von Cairns gezogen. Als meine Bilder dann fertig waren, war ich echt begeistert. Natürlich sind nicht alle 300 super geworden, aber viele gute waren dabei. Ich habe es normalerweise nicht so mit dem Fotografieren. Erschöpft und voll zufrieden ging es ab nach Hause.




Pseudo-Nemo


So, ich (Desi) habe den Tag auf dem Barron River verbracht. Mittags bin ich zum „Lake Placid“ gefahren und wurde von einem Bus aufgepickt, der uns zum Startziel der Raftingtour gebracht hat. An diesem Tag waren so wenig Rafter da, dass sogar zwei Veranstalter ihre Tour zusammengelegt haben. Insgesamt waren 11 Rafter und zwei Bootsführer mit von der Partie. Es gab insgesamt zwei Boote, ein Japanerboot und ein gemischtes Boot. Was ziemlich ätzend war, war dass das Japanerboot einen Japanerbootsführer hatte und auch alles in Japanisch von statten ging. Unser Boot bestand aus zwei Indern, einem Japaner, einem Holländer und einer Deutschen (also mir). Unser Bootsführer war ein pfiffiger Australier. Gott sei Dank war unsere Bootssprache Englisch J. Nachdem wir uns mit Schwimmwesten und Helmen eingekleidet hatten, ging es dann los aufs Wasser. Und dann hieß es schon „forward paddle; forward paddle; forward paddle“. Die erste Schnelle war in Sicht und hat auch gefetzt. Dann ging es ruhig weiter bis zur nächsten Schnelle. Auf den ruhigeren Teilen wurden uns dann die ganzen Horrorstories vom Raften auf diesem Fluss erzählt. Angefangen von fast ertrunkenen Leuten bis hin zu wilden Krokodilen. Ja, ja ist klar. Irgendwann kam dann das Kommando, dass wir jetzt schwimmen gehen könnten, wir würden später wieder eingesammelt werden. Ich denke, jeder hat dies für einen Witz gehalten, denn niemand ging über Bord. Nachdem unser Australier dies zweimal wiederholte und es scheinbar kein Witz war, sind wir dann alle über Bord gegangen. Von unseren Schwimmwesten und der Strömung sind wir dann Flussabwärts getrieben worden. War schon ein irres Gefühl. Doch irgendwas kribbelte da an meinen Beinen. Was war das? Der Fluss war ziemlich trüb und dann gehen einem doch komische Gedanken durch den Kopf wie irgendwelche Flussschlangen oder doch Krokodile!? Aber es waren bloß meine Schnürsenkel, welche sich beide geöffnet hatten und sich um meine Beine schlingen. Habt ihr schon mal versucht Schnürsenkel zu binden, während ihr Flussabwärts getrieben wurdet? Das war schon gar nicht so einfach, aber lustig. Problem war nur, wenn man das Bein hebt und sich nach vorne lehnt zum schnüren, kippt man durch die Schwimmweste nach vorne über. Nach einer guten Strecke mussten wir dann gegen die Strömung schwimmen, um unser Boot zu erreichen. Alle haben es geschafft, bis auf ein Inder. Voller Panik trieb er weiter Flussabwärts. Ob da einer nicht schwimmen konnte? Dies und auch der Gesundheitszustand musste vorher auf einem Fragebogen angegeben werden. Ob da mal jemand nicht die Wahrheit gesagt hat? Weiter ging es zu weiteren Schnellen. Bei einer ging „Mann über Bord“. Leider war es wieder derselbe Inder. Ich glaube, das war seine letzte Raftingtour. Die Tour dauerte ca. 1,5 Stunden. War ganz nett, aber nicht besonders prickelnd und total überteuert. Der Schwierigkeitsgrad (Grad 3) ist wohl eher was für Familien (wobei man erst ab 13 Jahren teilnehmen durfte), das nächste Mal sollte es schon etwas abenteuerlicher sein J. Im Anschluss konnten wir uns auf einem Campingplatz umziehen und es gab Getränke während wir uns die geschossenen Bilder anschauen konnten. Anschließend bin ich schnell in die City gedüst, um meinen Schnorchler abzuholen.

Freitag, 27. Mai 2011

Cairns zum dritten: Cairns City and Port Douglas

21. Mai – 22. Mai: Am nächsten Morgen haben wir uns in aller Ruhe fertig gemacht und sind dann in die Stadt Cairns gefahren. Wie bereits erwähnt, befindet unser Appartement ein paar Kilometer entfernt. Als erstes ging es auf den Obst und Gemüse Markt, hier haben wir uns mit exotischen Früchten eingedeckt. Angefangen mit einer Honigmelone, dann hat Desi eine ältere Dame gefragt welche Passionsfrüchte reif wären und wie man diese überhaupt isst. Die Dame schaute erstmal skeptisch, als sie dann verstand, dass wir nicht von hier sind hat sie es dann Desi erklärt. Und ihre eigenen Früchte an uns weitergereicht, außerdem hat sie uns noch den Tipp gegeben, wo wir die besten Paw-Paw (Papaya) bekommen. Alles waren natürlich einheimische Produkte! Anschließend sind wir dann noch einmal zur
Touristeninformation gegangen. Hier haben wir uns über die anstehende Fahrt zum Great Barrier Reef informiert. Nach langen Überlegungen stand dann fest nur Seppi geht auf die Reise, Desi hatte einfach zu viel Respekt vor der langen Seereise. Am Montag sollte die Tour dann losgehen, für Dienstag haben wir dann auch noch eine Fahrt nach Kuranda mit gebucht. Nachdem wir das alles erledigt hatten,  hat Seppi sich dann auch noch eine Unterwasserkamera geliehen. Denn wir wollten schließlich auch das Reef mit nach Hause nehmen. Die Stadt selber ist nicht sehr spektakulär, die Einkaufzone war ganz schön und die Strandpromenade mit der großen Lagune war toll. Alles in allem aber relativ klein, sogar Einwohnerzahl mäßig kleiner als Townsville. Das hatte uns dann schon überrascht, auch wenn wir es schon vorher gelesen hatten.

Passionsfruit

Paw Paw
Am nächsten Morgen haben wir uns dann aufgemacht nach Port Douglas, ca. 50 km nördlich von Cairns. Hier findet jeden Sonntag ein großer Markt statt. Zu kaufen gibt es alles was das Herz begehrt, angefangen von tollen Bildern bis zu Naturkosmetika. Auch gibt es viele lokale Früchte, Seppi hat hier Zuckerrohrsaft getrunken. Das sah schon echt gewöhnungsbedürftig aus, grünes schleimiges Zeug. War sehr süß, und hatte eine Geschmacksnote von frisch geschnittenem Gras. Also hat so geschmeckt wie das andere roch. Frisch geschnittenes Gras hat noch keiner von uns probiert J. Gegen Mittag ging es dann zurück nach Hause, hier haben wir uns bei schönem Wetter erstmal an den Pool gelegt und uns ein paar Stunden erholt. Die Strecke zwischen Port Douglas und Cairns ist ein echter Hit. Erinnerungen an die Great Ocean Road wurden wach. Sollte man unbedingt fahren wenn man kann. Am Abend sind wir dann wieder nach Cairns und haben die geliehene Kamera abgeholt und noch eine kurze Einweisung erhalten. Danach sind wir dann auf die Night Markets in Cairns gegangen. Sebastian wusste ja wo der Eingang war, zumindest sagte er das. Klar wer es glaubt! Nachdem wir einmal die ganze Fußgängerzone hoch und wieder runter
gelaufen waren, hatten wir so ziemlich alles gesehen nur keine Night Markets. Da wir noch Hackfleisch kaufen wollten, sind wir dann kurzer Hand in den Woolworth gegangen. Doch die Fleischtheke hatte das Backpackersyndrom, es gab kein Hack mehr. Also gabs nur ein paar Kekse, an der Kasse fragte Seppi dann nach den Night Markets und nur zwei Minuten später hatten wir sie gefunden. Hier gibt es allerlei Souveniers zu kaufen, auch Massagen usw. außerdem gibt es noch einen Foodcourt der allerlei asiatische Küche zu bieten hat. Wir haben uns Fish & Chips gegönnt, der Fisch war frisch aber nicht so schmackhaft, da hatten wir besseres erwartet. Dann ging es schnell ab ins Appartement, denn Seppi musste am nächsten Morgen früh raus.

Cairns zum zweiten: Cape Tribulation

20. Mai: Natürlich hat es in der Nacht wieder geregnet. Und auch der Morgen war nicht besonders toll. Aber wir hatten unser Ziel für diesen Tag schon festgelegt. Cape Tribulation. Für unsere Verhältnisse früh ging es dann ab auf den Highway in Richtung Norden. Anfangs fuhren wir am Meer entlang. Kurve rechts, dann Kurve links. Die Aussicht war herrlich, wir konnten das Meer und die schönen Strände sehen. Danach ging es ein wenig ins Landesinnere und der Anfang des Regenwaldes war zu sehen. An einem Fluss mussten wir mit einer Autofähre übersetzen. Ganz angestrengt haben wir nach Krokodilen Ausschau gehalten. Jedoch vergebens. Am anderen Ufer erwartete uns dann aber der richtige Regenwald. Es war schon echt urig. Sebastian war heute der Buschfahrer und hat es einfach nur genossen.
Mittlerweile kann man schon fast sagen, dass er Autofahren liebt. Hoffentlich kommt er jemals wieder mit dem Rechtsverkehr klar. Wir mussten noch rund 60 km bis zu unserem Ziel fahren. Das Tempolimit lag dabei zwischen 40 und 80 km/H. Außerdem musste man wieder auf Cassowaries aufpassen, aber wir haben keinen gesehen. Als wir dann am Ziel ankamen, ist der Regenwald auf das Reef getroffen. Sprich also Regenwald endet am Strand mit Meer. Der Strand war herrlich. Leider durch das schlechte Wetter und den Sturm war das Meer immer noch sehr braun. Von dem normal türkisem Wasser war überhaupt nichts zu sehen. Es gab im Regenwald kleine Wanderwege, die aber weit unter unserem konditionellen Niveau lagen. Der eine Weg war 600 Meter lang und der andere um die 800 Meter. Eigentlich ging es hier mehr
darum mal durch den Regenwald zu laufen zu einem besonderen Lookout bzw. Strand. Aber beides war sehr schön. An dem Weg mit dem Strand lagen sehr viele Kokosnüsse. Wir haben geguckt, ob wir eine schöne mitnehmen konnten, aber leider nicht. Sie waren schon alle alt. Aus manchen wuchsen auch schon Pflanzen raus. Danach sind wir in das sehr kleine Zentrum gefahren. Dort gab es eigentlich nur ein paar Unterkünfte, eine Pharmacy und was zu Essen. Aber dort war auch der Ort, an dem man zum „Rainforest Surfing“ abgeholt wird. Jetzt fragt ihr euch was das ist. Man erklimmt die Baumgipfel, wird an einem Seil angeleint und kann dann zum nächsten Baum sich runtergleiten lassen. Desi wollte dies unbedingt machen (für Seppi war das mit der Höhe ja eher nichts). Leider sagte uns die Dame
an der Anmeldung, dass die nächste Tour voll ist und Desi erst wieder in 2 Stunden mitmachen kann. Da diese Tour auch 2 Stunden dauert und unsere Heimreise auch wieder 2,5 Stunden betrug, konnte sie leider das Surfing nicht machen. Es war einfach zu spät. Mit geknicktem Kopf für Desi ging es dann wieder auf den Highway. Am Rückweg haben wir dann noch einen kleinen Spaziergang durch die Mangroven gemacht. Entlang eines Plankenweges konnte man hier neben Fischen auch die Bäume selber bestaunen. Es hat die ganze Zeit geplubt um einen herum. Da saß wohl irgendwas im Schlamm oder es war einfach nur eingeschlossene Luft. Weiter ging die Fahrt durch den Dschungel. An einem schönen Strand haben wir dann Halt gemacht und sind ein bisschen am Strand gelaufen. Desi hat mal wieder eine
Muschel mitgehen lassen und bekam von Seppi mal wieder direkt das passende zu hören. Von wegen „verboten und so“. Pah, die wird schon noch in Deutschland ankommen J. Auch hier waren wieder eine Menge Palmen und auch vollbehangen mit Kokosnüssen. In Seppi wurde der Jagdtrieb geweckt. Er wollte unbedingt eine Kokosnuss haben, aber wie daran kommen? Klettern? Zu hoch! Und sonst? Erst nahm er eine alte Kokosnuss in die Hand und warf mit dieser auf die Hängenden. Aber das gab wohl nichts, zu schwer. Nun machte er sich auf den Weg zu einem Steinhaufen und kam mit 4 großen Steinen zurück. Bestimmt 15 Minuten lang versuchte er mit Werfen der Steine eine Kokosnuss vom Baum zu holen. Doch leider alles vergebens. Er hat zwar das ein oder andere Mal getroffen. Aber that’s it. Wie sich später herausstellte hat er wenigstens dadurch Muskelkater bekommen. Wenigstens ein Erfolg J. Danach haben wir uns dann wieder auf die Heimreise gemacht, noch schnell mit der Fähre über den Fluss gesetzt und ab ging es.







Der Seppi und die Kokosnuss