Mittwoch, 29. September 2010

The summer is coming

Juhu, lange nichts mehr gehört von uns?!?!
Irgendwie sind wir in letzter Zeit nicht dazu gekommen, weitere Einträge in unseren Blog zu stellen. Aber in Kürze werden wir noch mal ein bisschen berichten. Aber was wir Euch eigentlich mitteilen wollten, der Sommer ist im Anmarsch (wie der Titel schon sagt). Die letzten Tage hatten wir herrliches Wetter. Bestimmt 25°C und mehr. Eigentlich kann es so bleiben, aber wir fürchten, dass es wohl noch wärmer (oder man kann dann wohl heißer dazu sagen) wird. Unsere langen Hosen können so langsam im Schrank verschwinden und vor allem die Jacken. Morgens sitzt Desi schon einmal 15 Minuten am Balkon. Aber es wird ihr dort schnell zu warm und sie ist dann auch leicht rot (trotz Sonnencreme und der kurzen Dauer). Hier gibt es Sonnencreme in 1 Liter Fässchen und auch mehr. Werden wir uns wohl bald auch mal zulegen müssen.

Donnerstag, 16. September 2010

Barista Kurs

Gestern haben wir mal was ganz anderes gemacht. Und zwar einen Barista Kurs. Jetzt werden die meisten von Euch sich bestimmt fragen, was ist ein Barista?? Zumindest taten wir das, als wir dieses Wort zum ersten Mal gehört haben. Wikipedia sagt dazu: „Ein Barista ist ein „Kaffeekünstler“ an der Espressomaschine, der ein großes Wissen über Kaffee hat, diesen zubereitet, verziert und dem Kunden serviert.“




Kaffee wird hier in Sydney sehr viel konsumiert. So viele Café’s wie hier haben wir noch nie gesehen. Man kann davon ausgehen, dass jedes zweite Geschäft ein Café ist. Naja fast zumindest. Vielleicht wird dieser Kurs ja mal ein Teil unserer beruflichen Zukunft hier. Wer weiß.
Naja, um 10 Uhr mussten wir in der Schule erscheinen. Dort erwarteten uns einige Espressomaschinen und 8 weitere Kaffeeschüler. Zu Beginn gab es erst einmal einen einstündigen Vortrag über die Kaffeebohne, Röstung und so weiter. Theorie halt.

Danach wurden uns die einzelnen Kaffeesorten vorgemacht und wir durften uns selbst an der schicken Maschine testen. Selbst unsere nicht Kaffeetrinkerin Desi hat fleißig all ihre selbstgebrauten Kaffees getestet. Blöd war nur, dass direkt mit dem „Short Black“ oder auch Espresso begonnen wurde. War gar nicht ihr Geschmack. Weitere Sorten die wir lernten, waren: Long Black, Caffé Latte, Macchiato, Flat White, Cappuccino und Mocha.

Nach etwa 2,5 Stunden hatten wir dann erst einmal eine Kaffeelose Pause und haben die Sonne im Hyde Park genossen. Nach der Pause wurde uns einige Tipps zum dekorieren von Cappuccino & Co gezeigt. Nun begann der richtig praktische Teil. Wir durften nach belieben alle Kaffeetypen 3 Stunden lang ausprobieren. Mit dekorieren, ohne dekorieren. Mal musste die Milch aufgeschäumt werden, mal braucht man für den gemixten Kaffee keine Milch. Maschine sauber machen und den nächsten brauen… Eine Schande für alle Kaffeetrinker: Sowohl die Milch als auch der Kaffee wurden zu 98% im Waschbecken versenkt. So viel Kaffee konnte man gar nicht trinken.

Am Ende des Kurses mussten wir beide einen schriftlichen Test bestehen, um uns offiziell einen Barista schimpfen zu dürfen. Aber auch das haben wir Bravour bestanden. Wir hatten eine Menge Spaß und Seppi freut sich schon auf die Espressomaschine, die er unbedingt nach unserer Rückkehr von seinem ersten deutschen Gehalt kaufen möchte.


Wohnung; 31/20 Carabella Street

So, jetzt haben wir seit einem halben Jahr wieder eine eigene Wohnung, oder besser gesagt ein kleines süßes Apartment. Es liegt im Viertel „Kirribilli“. Ein sehr schönes, zentrales aber ruhiges Viertel. Da voraussichtlich die wenigsten von Euch uns besuchen kommen, stellen wir nachfolgend einfach ein paar Bilder in unseren Blog. Vielleicht könnt ihr euch das dann besser vorstellen.

Bett + Balkontür

Noch ein paar Informationen. Wir sind etwa 100 Meter vom Kirribilli Fährhafen entfernt. 2-3 Mal stündlich fährt hier eine Fähre in 6 Minuten zu Circulay Quay. Circulay Quay ist in Sydney der Hafen wo die meisten Fähren ihren Weg an alle möglichen Orte beginnen und auch Kreuzfahrtschiffe anlegen. Außerdem ist Cirqualay Quay zwischen der Oper und der Harbourbridge.


Wohnzimmer

In etwa 8 Minuten erreichen wir zu Fuß den Bahnhof Milson’s Point. Dieser ist genau an der Harbourbridge und wir müssen nur eine Station bis in Business District oder zwei Stationen in die Stadtmitte fahren. Ein Zug kommt alle 5-10 Minuten.

Google Map: Bei A liegt unsere Wohnung







Eine Bushaltestelle ist genau vor unserer Haustür. Aber vom Bus fahren haben wir hier echt keine Ahnung und haben es auch noch nie ausprobiert. Fakt ist aber, dass dieser Bus nicht sehr oft hier vorbeikommt. Man sollte besser nicht auf ihn warten, sondern die Fähre oder den Zug nehmen.
Küche

Möchte man sich lieber fit halten, kann man in die Stadt über die Harbourbridge auch zu Fuß laufen (20 Minuten) oder aber joggen (wie die meisten Australier). Merke: Australier sind Outdoormenschen. Sie sind schon früh morgens im freien unterwegs. Sehr viele joggen durch die Stadt. Und man muss sagen, es gibt kaum dicke Menschen. Ehrlich. Sport steht hier ganz oben. Am Sonntag findet hier der Sydneymarathon statt. Nach reichlichen Überlegungen haben wir uns dagegen entschieden, daran teilzunehmen J. 

Ausblick vom Balkon aus

So, hört sich also alles sehr gut an, oder? Zumindest wenn man mal im Hickengrund oder Würgendorf wohnte und es dort mit den öffentlichen Verkehrsmitteln eher bescheiden aussah. Es gibt aber auch einen großen Nachteil in Kirribilli. Es gibt nicht wirklich die Möglichkeit Lebensmittel zu kaufen. Also müssen wir immer einen weiten Weg hinter uns bringen, wenn wir unseren Kühlschrank füllen möchten. Dies müssen wir spät. jeden zweiten Tag. Denn: Wir haben kein Auto und müssen alles in Rucksäcken nach Hause tragen!!! Echt ganz schön schwer, vor allem die Getränke. Oh man, war das ein Luxus mit dem Auto Einkaufen zu fahren. Man konnte für eine oder auch zwei Wochen Einkaufen. Aber eines können wir hier beibehalten. Shopping bei ALDI. Den gibt es nämlich auch in Australien.

Diese netten Papageien saßen bei uns vor der Haustür!




Möchtet ihr uns nun endlich besuchen kommen? Eure Anfragen nehmen wir gerne per E-Mail entgegen J.

Mittwoch, 8. September 2010

2. und 3. Woche in Sydney:

In der zweiten und dritten Woche in Sydney war unser Sprachkurs mit Unterkunft in einer Homestayfamily. Das hatten wir kurzfristig gebucht und bekamen die Bestätigung erst kurz vor Beginn. Einzug in unsere Familie war am Samstag. Also riefen wir morgens unsere Gastmutter Jill an, um ihr mitzuteilen, wann wir bei ihr eintreffen würden. Diese war total geschockt und sagte nur: „Gosh, I have mixed.“ (Gosh ist wie damn; beides aber eher harmlos; hier hört man auf der Straße eher shit und f…)

Toll, sie hatte uns erst einen Tag später erwartet und war überhaupt nicht vorbereitet. Dennoch durften wir abends anreisen. Was gar nicht so einfach war. Wir hatten uns im Vorfeld erkundigt, bei welchem Bahnhof wir aussteigen mussten und uns auch eine Karte im Hotel ausdrucken lassen (leider standen dort nur große Straßen drauf). Wir also am Bahnhof angekommen, mit 2 großen beladenen Rucksäcken, unserem kleinen Trolli und Seppi noch mit seinem Stadtrucksack und wussten trotzdem nicht so richtig wohin. Wir wurden sofort von einem Teen angesprochen, wo wir hin wollten und ob er helfen könnte (echt nett, gibt es bei uns eher nicht). Wir sind seinen Anweisungen auch gefolgt, aber irgendwie mussten wir eine Straße übersehen haben. Gott sei Dank war Rettung in Sicht. Es kam uns ein Pärchen in unserem Alter entgegen, die wir um Rat fragten. Leider wussten diese zwei auch nicht, wo wir wirklich hin mussten. Was dann passierte war für uns echt unglaublich. Der Mann holte sein Handy raus und rief einen Freund an, der wiederum nach unserer Straße googlete und ihm den Weg erklärte. Bis hier hin schon ein feiner Zug, aber es wurde noch besser. Die zwei haben uns dann bis zur Haustüre gebracht, obwohl es nicht auf ihrem Weg lag und auch noch ein Stückchen entfernt lag. Echt Hut ab, kennen wir leider nicht aus Deutschland. Die Unterkunft für die nächsten 2 Wochen lag in dem Viertel Crows Nest. Eigentlich ein nettes Viertel und nur 4 Stationen mit dem Zug vom Zentrum entfernt. Beeindruckend ist wirklich, dass wir hier in einer Millionenstadt leben und eigentlich nur im Zentrum einige Hochhäuser stehen. Crows Nest bestand fast nur aus kleinen, niedlichen Häusern. Vielleicht ähnlich wie in England. Fleißig besuchten wir nun 2 Wochen die Schule. Sehr interessant war es auf die verschiedenen Nationalitäten zu treffen. Es waren einige Europäer, einige Südamerikaner und Asiaten dort. Eigentlich gleichmäßig aufgeteilt. Wobei man muss uns deutsche ja echt loben, wir sprechen wohl das beste Englisch und werden alle sehr hoch eingestuft. Die meisten Südamerikaner und vor allem Asiaten werden weit unten eingestuft. Dort hat Desi auch ihren speziellen Freund Andrew getroffen.

Andrew isst gerne Hund und möchte Koala probieren. (Gott sei Dank ist das hier beides illegal). Von nun an war ihre Hauptaufgabe Andrew zu bekehren. Immerhin hat er jetzt schon einmal Nutella für sich entdeckt.


Bei unserer Gastfamilie haben wir nicht so viel erlebt. Jill lebt prinzipiell alleine. Sie hat ein Zimmer an eine Studentin oder Arbeitslose (haben wir noch nicht so richtig verstanden) vermietet. Diese ist aber fast nie da. Und Jill naja, wie sollen wir sagen, haben wir kaum gesehen. Sie geht ins Bett, da sind wir noch nicht aus der Schule zurück (das ist meistens so gegen 18 Uhr) und sie steht auf??? Keine Ahnung, da wir nämlich schon in der Schule sind (gehen so gegen 8.50 Uhr aus dem Haus). Also ist der Sinn und Zweck einer Gastfamilie leider verfehlt. Haben dort nicht so viel englisch reden können. Aber wenn wir Sie gesehen haben, war Sie schon sehr nett. Hat sich halt eher auf das Wochenende beschränkt.

Langsam mussten wir uns auch Gedanken machen wie unsere Zukunft hier unten so weitergehen sollte. Sydney gefiel uns super gut, aber wollten wir hier länger bleiben? Werden wir hier Arbeit finden? Wird es woanders besser sein? Wollen wir ein ganzes Jahr nur reisen und nebenher ein paar Gelegenheitsjobs machen? Jede Nacht eine andere Unterkunft? Oder doch lieber ein Camper ohne Dusche und Toilette?

Entscheidung ist gefallen. Und zwar für Sydney. Wir Dorfkinder fühlen sich hier in der großen Stadt eigentlich Pudelwohl und möchten dieses Leben hier erst einmal weiter genießen. Und es schaffen vielleicht einen vernünftigen Job für längere Zeit zu bekommen (macht sich für den Lebenslauf immer gut) und eine eigene Wohnung. Man wir wollten schon immer einmal in einer Großstadt leben (okay, eher Desi).

Also machten wir uns aktiv neben (teilweise auch während) der Schule auf Wohnungssuche. Auch dabei kann man in Australien viel erleben und auch wieder viel Neues dazu lernen. Voraussetzung für die Wohnung: Sie muss möbliert sein und zentral liegen. Das war gar nicht so einfach. Die Wohnungspreise sind hier horrend, sie liegen zwischen 350-450 $ für ein 1 Zimmer Appartement (leider pro Woche). Unsere erste Besichtigung war der pure Horror, 30 Leute schauten sich mit uns diese Wohnung an (oder eher ein vielleicht 15qm Loch). Sie lag im Central Business District, aber das war nicht das schlimme. Als ich das Zimmer sah waren meine ersten Worte: „Desi pack hier bloß nichts an!!!“, im englischen würde ich diese Wohnung wohl als „very shabby“ (von da Desi’s Lieblingswort) bezeichnen. Das Klo war so was von vollge…… Das da überhaupt jemand gewohnt hat. Kennt man höchstens aus dem TV. Ab da wurde es aber Gott sei dank besser. Die nächsten Wohnungen waren dann größer aber trotzdem irgendwie nicht unser Fall, viel zu alt. Am Donnerstag dann hatten wir endlich unsere Traumwohnung gefunden, schlappe 400 Bugs die Woche. Ein voll eingerichtetes kleines 35qm Appartement. Und das Beste: mit Blick auf den Hafen und das Meer. Na seid ihr jetzt neidisch????

Echt klasse Ausblick. Aber noch war sie nicht uns, erst mussten wir einmal einen Antrag stellen, die sind hier was Mietobjekte angeht sehr genau. Was die alles wissen wollten, echt der Wahnsinn. Also Seitenweise ausfüllen und dann haben wir echt gebangt, da es angeblich noch einen weiteren Bewerber gab. Und naja, wir sind Ausländer und bis dahin ohne Job. Aber während der Schulzeit kam freitags Morgen der erlösende Anruf. Wir haben das Apartment. Am Samstag konnten wir nach unserem Abschied bei der Gastmutter dann direkt einziehen.