Samstag, 14. Mai 2011

Agnes Water

8. Mai – 10. Mai: Wo unser heutiges Ziel liegen sollte, war an diesem Morgen noch ungewiss. Aufgrund des fehlenden Internets hat sich die Vorbereitung auch eher etwas schwierig gestaltet. Schnell haben wir nach dem auschecken ein Internetcafe aufgesucht und haben uns mal in der Gegend umgeschaut. Jedoch war eins klar, das heutige Ziel musste diesmal nach etwas längerer Fahrzeit erreichbar sein, denn: so langsam läuft uns die Zeit davon. Bis Cairns sind es noch einige KM und wir wollen dort ja ein paar Tage verbringen und auch auf dem Weg sind noch nette Orte, an denen wir länger als einen Tag bleiben möchten. Heute war es auch gar nicht so einfach einen schönen Ort zu finden, denn langsam ist es etwas kahler besiedelt oder die Orte liegen nicht am Meer, was wir natürlich wollen. Oder aber wir haben
keine Unterkunft gefunden. Oder oder oder… Aber die nächsten zwei Nächte sind erst einmal gesichert. Es ging nach Agnes Water. Dies ist von Hervey Bay etwa 300 km entfernt und die Fahrtzeit betrug etwa 3,5 Stunden. Die Fahrt ging über den Highway und war eigentlich sehr monoton. Busch, Busch und nochmals Busch. Kaum ein Ort an dem wir vorbei kamen. Und dann erreichten wir Agnes Water. Von weitem sahen wir schon viele Backpacker. Bei näherem hinschauen noch viel mehr. Agnes Water ist (was wir bisher sagen können) ein sehr kleiner, aber feiner und idyllischer Ort. Es kann nicht so viele Einwohner geben und eigentlich gibt es auch nur 2-3 Straßen (glauben wir zumindest). Wir haben wieder ein Apartment gefunden. Im Internet hatten wir schon gelesen, dass die Einkaufsmöglichkeiten nicht so gut und teuer sein sollen. Getränke haben wir im Kofferraum immer viele dabei, aber so haben wir uns noch mit ein paar unverderblichen Waren in Hervey Bay eingedeckt. Und das war auch gut so, wie sich später rausstellte. Als wir die Rezeption erreichten, war diese erst einmal unbesetzt mit einer Info, dass diese in 15 Minuten wieder besetzt sei. Fing ja schon gut an. Zwischenzeitlich kam eine kleine Familie zu uns, die uns
erzählten, dass die Dame an der Rezeption ihr Zimmer am säubern sei, da sie gerade erst angereist seien und das Zimmer sehr dreckig sei. Ja super dachten wir. Als die Dame dann von ihrem Reinigungtripp zurück kam, gab sie uns die Schlüssel und meinte, wir sollten mal gucken, ob es richtig sauber sei, heute gäbe es einige Probleme mit dem Reinigungspersonal. So war es dann auch. Das Bett war okay, das Bad naja und unser Eß- Wohnbereich war wirklich nicht sauber. Man hätte ja wenigsten mal durchsaugen können. Was haben wir wohl getan? Angerufen und reklamiert. Nach einigen Minuten kam auch die völlig gestresste Rezeptionistin mit allem möglichen Putzzeug. Sofort kam sie rein und sagte nur „disgusting“ (ekelhaft). Sie rannte wie von einer Tarantel gestochen durch das Apartment und war über
die Reinigungskräfte am meckern, welche dann wohl auch ab morgen arbeitslos seien sollen. Wir haben die gute Frau dann alleine gelassen und haben erst mal eine Tour zum sehr nahe gelegen Beach gemacht (auf der Terrasse können wir das Meer hören). Anschließen haben wir den Beach nach einigen Hundert Metern verlassen und kamen in eine Art Regenwald oder wie man es auch immer ausdrücken soll. Dort war ein Fluss, der aber eher wie ein Tümpel stand und rings herum überall Palmen, komische Bäume, Lianen, Farne und und und. Wir konnten über Holzstege darüber laufen. War echt urig und schön. Dann kamen wir auf die Hauptstraße und den Weg zum nächsten Ort. Sie nennt sich Road 1770. Neben dieser sind wir dann Richtung Ort gelaufen. Und überall wieder nur Backpacker. Sebastian hat nach
seinem letzten Ausflug ja die Schnauze gestrichen voll von denen, was sich auch nicht änderte als wir in den IGA Supermarkt kamen. Es gab für uns kein Hackfleisch mehr zu kaufen. Und er nörgelte nur: Oh die Backpacker, haben sie wieder alles aufgekauft. Man muss dazu sagen, es sind wohl auch fast alle deutsch. Es gab noch einen weiteren Supermarkt, wo wir dann auch hin sind, denn wir wollten heute ja Hackfleischsoße essen. Als wir das Fleisch gesehen haben, wurde uns fast schlecht. Es war derbe braun und mit Sicherheit nicht mehr genießbar. Wie man das nur verkaufen kann?? So etwas sind wir hier echt nicht gewohnt. Eigentlich sieht alles wesentlich besser aus als in Deutschland und geschmacklich ist es das auf jeden Fall. Gut, wir haben also nichts gefunden (denn auch alles andere Fleisch war vergriffen), aber wir
hatten ja vorgesorgt. Es musste dann wohl heute auf Nudeln mit Tomatensoße hinauslaufen, lecker!! Aber wir kommen darüber hinweg. Die letzten 5 Tage hatten dafür ja immer gute Sachen. Rindersteak, Lamm, Fisch, Lendchen mit guter Pilzsoße. Also ihr seht, ihr müsst euch keine Sorgen machen J. Achso zum Apartment, es war nach unserer Rückkunft zwar besser, jedoch nicht das was man von 4,5 Sternen erwarten kann. Aber so ist das eben. Am Abend haben wir in der Badewanne noch komische krabbelnde Viecher gefunden. Sebastian meint es wären Termiten. Auch Ameisen haben wir gefunden. Draußen vor der Türe ist es nur am Summen und Desi ist auch schon total zerstochen. Jetzt kann der Urlaub in Agnes Water beginnen. Bis morgen J. Ach und noch etwas: An alle Muttis: Wir wünschen euch einen schönen Muttertag (auch ohne eure Kinder). Wir können uns leider nicht bei euch melden, denn wir haben weder Internet, noch Handyempfang, aber wir haben an euch gedacht und euch nicht vergessen.


Das war ein Balkon. Ein Traum.

In der Nacht sind wir vom Regen aufgewacht. Es muss derbe geschüttet haben. Leider änderte sich dies auch am Morgen nicht. Wir haben echt super Glück immer mit unserem Wetter. Was um Himmels Willen sollen wir an einem Ort wie Agnes Water bei Regen machen? (Eigentlich war ein Tag Sonnenbaden am Strand geplant). Wir haben die Augen zugemacht und durch. Im Regen ging es ab zum Auto und wir sind in den Ort 1770 gefahren. Dieser war noch viel viel kleiner als Agnes Water. Es gab ein paar Lookouts an die wir uns im nassen rangetastet haben. Doch schnell fiel uns auf, dass wir sowohl die Videokamera als auch den Fotoapparat im Apartment liegen lassen haben. Gut gemacht. So langsam klarte das Wetter etwas auf und wir sind ein bisschen durch die Landschaft gefahren auf der Suche nach vielleicht einem Wanderweg. Aber erfolglos. Am Ende der Straße kam ein Kreisel mit 4 Ein/Ausfahrten. Drei davon waren gesperrt und von der vierten kamen wir ja bereits. Also umdrehen. Ging uns aber zum Glück nicht alleine so. Im Ort hatten wir ein Internetcafe gesehen, da dachten wir uns doch, wenn wir schon kein eigenes haben, dann gehen wir doch dahin. Es gab dort ganze 3 Computer, welche auch alles besetzt waren. Auf dem Boden saßen weitere 5 Leute, die auf den nächsten freien Computer warteten. Absolutely Crazy. Wir wollten nicht warten und sind wieder gegangen. Im Großen und Ganzen war es irgendwie ein ziemlich bescheidener Tag. Natürlich wissen wir auch wieder nicht, was unser nächstes Ziel ist, denn ohne Internet manchmal sehr schwierig. Lasst euch überraschen.

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