Mittwoch, 11. Mai 2011

Hervey Bay

5. Mai – 8. Mai: Am nächsten Tag sind wir dann weiter Richtung Norden gefahren. Entlang ging es an der Küste bis nach Noosa. Hier haben wir mal kurzen Stopp gemacht und sind ein bisschen durch den National Park spazieren gegangen. Auch das Örtchen sah sehr einladend aus. Schade, dass wir nicht dort abgestiegen sind, wäre bestimmt besser gewesen als Mooloolaba. Leider konnten wir nicht so lange bleiben, da noch einige Kilometer vor uns lagen. Schnell haben wir unsere nächste Unterkunft online gebucht. Wir hatten gerade Empfang und man weiß ja nie, wann man noch einmal Netz hat. Ihr werdet es nicht glauben, aber es geht auf einen Campingplatz. Nein, nicht zelten. Wir haben eine Cabin gemietet. Sind mal gespannt. Auf dem Weg haben wir noch an einer Touristeninformation gehalten, um uns mehr Informationen zum nächsten Stopp zu holen. Denn von unserem nächsten Ziel aus, kann man gut die Insel „Fraser Island“ besuchen (dazu später mehr). Gegen frühen Abend sind wir dann auch in unserer Cabin angekommen. Ist soweit okay, man kann es auch ein kleiner Bungalow auf einem Campingplatz nennen. Ein Doppelbett, ein Hochbett, Tisch mit 4 Stühlen, LCD, klein Küche und Bad. Ziemlich einfach eingerichtet, aber alles noch recht neu. Einziger Nachteil: Irgendwie etwas müffelig. Nachdem wir eingezogen waren, sind wir dann in unseren Lieblingsladen den „Woolworth“ zum einkaufen gefahren. Heute gab es leichte Kost. Salat mit frischem Fisch. Wir haben uns ein großes Stück Lachs und ein großes Stück Baramundi geholt (anschließend alles schön geteilt J). Desi hat den Salat gemacht und Seppi war für den Fisch zuständig. Anfangs sah es mit dem Fisch auch gut aus, bis er dann angebrannt ist und der Feueralarm ertönte. Scheiße, dachten wir. In allen bisherigen Unterkünften stand direkt dabei, dass bei auslösen des Feueralarms eine Strafe i.H. von bis zu 500 $ anfallen kann und die Feuerwehr ausrückt. Dies ist Gott sei Dank nicht passiert. Lag bestimmt daran, dass wir auf einem Campingplatz sind und hier nur die Hütte abgebrannt wäre, anstatt zu sonst des ganzen Hotels. Auf jeden Fall hat der Fisch trotz Verbrennung gut geschmeckt.

Am nächsten Tag wurden wir schon sehr früh geweckt. Es muss vor sieben gewesen sein. Draußen vor der Tür war vielleicht was los. Kinder schrien, Leute unterhielten sich…. Das sind wohl die Nachteile auf einem Campingplatz. Das Leben fängt wohl etwas früher an. Mal wieder war es echt stark bewölkt und die Sonne war nicht wirklich zu sehen. Und es war etwas frisch. Aber kurze Hose und Pullover war schon okay. Also was tun in einem Land, wo alle Aktivitäten auf Sonne ausgerichtet sind. Erst einmal haben wir die Anlage erkundet. Denn lt. Seppi sollte hier eine riesige Poollandschaft sein (eins ausschlaggebender Grund, weswegen wir hier hin sind). Leider stellte sich dann heraus, dass er Lagune gelesen hat und dass damit nicht ein Pool gemeint war. Zumindest nicht für Menschen. Man kann es als einen riesigen Tümpel beschreiben, wo Enten und sonstige Vögel leben. Diese sieht man in der Anlage sehr häufig. Eine Entenfamilie ist richtig cool. Mutter vorweg und Kids hinterher. So wie man es aus dem Lehrbuch kennt. Danach sind wir ein bisschen durch die Gegend cruisen gefahren. Wir konnten vom Ufer aus auch schon Fraser Island sehen. Ist nicht so weit entfernt. Die Insel ist über 100 km lang und deshalb ist Harvey Bay auch eine Bucht und das Wasser gleicht mehr einem See als dem Ozean. Am Strand haben wir noch eine lange Wanderung durchgeführt und Desi hat nach den schönsten Muscheln Ausschau gehalten und auch zwei gefunden und mitgenommen (waren nicht mehr bewohnt). Natürlich gab es direkt wieder den Hinweis von Seppi, dass sie diese eh nicht mit ausführen darf. Danke, so kann man auch alles verderben J, aber wir werden ja sehen, ob diese Muscheln nicht doch noch in Deutschland ankommen J. Danach ging es ab in ein Internetcafe, um ein paar Dinge abzuchecken. Jetzt fragt ihr euch warum Internetcafe, die beiden haben doch immer ihr eigenes Internet dabei. Ja, prinzipiell schon, aber wenn es nicht funktioniert. Der Empfang hier ist mehr als bescheiden. In der Cabin ist gar kein Empfang. Es gibt genau eine Stelle 3 Meter vor der Cabin, wo man manchmal ein bisschen Netz hat. Aber nur wenn man den Laptop in die Luft hält und es ist super langsam. Zum verschicken einer E-Mail (wohl gemerkt nur mit ein paar Zeilen, ohne Bilder oder dergleichen) kann es schon mal einige Minuten dauern. Da ist man schnell angepisst. Im Internet surfen ist unmöglich.

Fahrt nach Fraser Island

An unserem vorletzten Tag ging es dann für Seppi auf nach Fraser Island. Der Tourbus stand pünktlich um 7:25 Uhr vor der Tür und ab ging es nach River Heads. Von hier aus ging es weiter mit einer Autofähre auf die Insel. An der Fährstation musste dann ausgestiegen werden, da auf der Insel nur 4WD Fahrzeuge zugelassen sind. Auch heißt es Luft aus dem Reifen lassen, denn die Straßen auf der Insel sind aus Sand. Fraser Island ist die größte Sandinsel der Welt. Nachdem alle Fahrzeuge drauf waren, legte das Boot Pünktlich um 8:30 Uhr ab. Nach etwa 40 Minuten hatten wir dann wieder festen Boden unter den Füßen und schon wurde das Ungetüm von Bus aus einer angrenzenden Halle gefahren. Ich denke bei dem Bus handelte es sich um einen umgebauten LKW. Nachdem alle 52 Gäste Platz gefunden hatten (ausgebucht bis auf den letzten Platz), hieß es anschnallen und los ging es. Unser Fahrer war auch zugleich der Tourführer und gab uns so allerlei nützliche Infos mit auf den Weg. Angefangen von keine Dingos füttern bis zu 3000$ Strafe, 

Lake McKenzie
über sechs der giftigsten Schlangen der Erde leben auf dieser kleinen Insel, also Vorsicht. War alles dabei auch gab es natürlich Infos zur Insel wie sie entstanden ist und warum auf dem Sand so viele Süßwasserseen existieren. Denn hier versickert das Wasser nicht einfach. Wenn ich richtig aufgepasst habe, liegt das an einer Schicht mit dem Namen Humit, komprimierter Sand. Entstanden ist diese Schicht über die Jahrtausende durch hohe Kompression. Es bildet eine Schutzhülle um die Insel ist von schwarzer Farbe und wenn man es anfasst soll es bröcklig sein. Angefasst habe ich es nicht und ausgesehen hat es wie Vulkangestein. Aber zurück zur Fahrt. Unser erstes Ziel hieß Lake Makenzie. Der berühmteste Süßwassersee der Insel, pH-Wert zwischen 4.3 - 4.8. Hier hatten wir eine Stunde zeit zu planschen und unserem Körper mit dem feinen Sand und dem klaren Wasser etwas Gutes zu tun. Was soll ich sagen ich war sprachlos, das

Centralstation

Wasser war kristallklar. Es ging von hell nach dunkel blau, der Sand so fein und rein. Einfach nur weiß. Unglaublich, der See war voller Wasser, der höchste Stand nach 20 Jahren. Wie ihr ja schon wisst, hatten wir ein sehr regenreiches Jahr in Queensland und auch in New South Wales. Also war der Strand etwas klein, aber gut, die Sonne schien und es war um 10 Uhr morgens angenehm warm. Der See besteht nur aus reinem Regenwasser, also keine Quelle oder so. Man soll sich hier nicht eincremen, denn das würde das Wasser belasten. Also bin ich dann auch einmal eine Runde schwimmen gegangen. Das Vergnügen war allerdings schnell vorbei und weiter ging es. Die Geschwindigkeit der Fahrt war enorm 6 km in einer halben Stunde, dabei wurde man gründlich durchgeschüttelt. Nichts für schwache Mägen manchmal hat man sich fast den Kopf an der Decke gehauen, so hoch wurde man geschleudert. Das

Centralstation
nächste Ziel war Central Station, eine alte Holzfällersiedlung. Heute ein Campingplatz mit Grillmöglichkeit. Hier sind wir an einem kleinen Creek entlang gelaufen. Dieser schlängelte sich zwischen Palmen durch den Wald. Während unser Führer einmal wieder etwas am erklären war, krachte es nicht weit entfernt in den Ästen. Ein Baum hatte einen beindicken (dick wie ein Bein) Ast abgeworfen. Glücklicherweise stand niemand dort, sonst wären es nur noch 51 Passagiere gewesen. In Australien gibt es Bäume, die sich so ihrer unliebsamen Äste entledigen. Im Botanischen Garten von Sydney sind manche Bäume abgesperrt wegen Astwurf (Erinnert einen Irgendwie an Harry Potter), bis hierin hatte ich das allerdings für Schwachsinn abgetan. Aber hier hatte ich den Beweis. Nach der halbstündlichen Wanderung ging es wieder in den Bus und die nächsten 6 km zu unserem Mittagessen. Dieses war im Eurong Beach Resort, einem der vier

Central Station
 Resorts auf der Insel. Es war ein Motel, sah von außen nicht mehr ganz so neu aus, aber das Essen war okay. Hier vielen mir einmal mehr die Backpacker auf, Berge voller essen auf dem Teller. Ich denke es war ein Fest für sie. Einmal mehr war ich froh keiner zu sein. Abgesehen davon hatte ich dann beim Essen zwei Deutsche Mädchen mir gegenüber, die durchgehend geschmatzt haben. Ich habe mich natürlich nicht zu erkennen gegeben und bin eiligst nach draußen in die Ruhe geflohen. Endlich ging es weiter auf den Highway der Insel, den Strand. Dieser hat eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h und ist nur bei Ebbe befahrbar. Also hier muss man die Gezeiten gut kennen, sonst wird das Auto zum sinkenden Bötchen. So brausten wir entlang des 75 Miles Beach zum Eli Creek. Mein Nachbar saß mittlerweile auf seinem

Central Station
nassen und stinkenden Handtuch, so dass ich nach jedweder frischen Luft lechzte. Auf dem Weg sah ich einen Seeadler mit seiner schillernden Beute über uns ziehen. Dies sollte leider das beeindruckendste Tier der Reise sein. Ja richtig, ich habe keinen der reinrassigen Dingos gesehen für die die Insel so berühmt ist. Vor ca. zwei Wochen waren ebendiese wieder in den Schlagzeilen, da sie zwei Kinder angefallen hatten. Leider wurden die beiden Übeltäter danach zur Strecke gebracht. Worauf hin einige Eltern in den Nachrichten lautstark forderten alle Dingos der Insel zu erlegen, bei solcher Ignoranz bekomme ich dann echt zu viel. Auf der ganzen Insel gibt es hunderte von schildern die Warnen seine Kinder bloß nicht unbeaufsichtigt zu lassen. Die lieben Hundchen wollen nicht spielen, sie haben Hunger. Wer springt bitte in einen von Krokodilen gefüllten See um dort zu schwimmen und beschwert sich anschließend nur noch einen Arm zu haben? Bei manchen fragt man sich echt, ob es noch zum atmen reicht, aber gut weiter zur Reise.

Eli Creek

Eli Creek war ein klarer 18° kalter/warmer Fluss, etwa Hüfttief gelegen in einem idyllischen Wäldchen direkt am Strand. Einige Einheimische tranken hier ihr kaltes Bier und waren etwas sprachlos als unser voller Bus durch den Creek brauste und auf einer kleinen Sandbank in der Mitte hielt. Vorbei war die Ruhe, denn die Meute war Bilderhungrig. Man konnte hier noch einen Rundflug buchen für 70 $ à 15 Minuten. Man stößt dann etwas weiter wieder auf die Reisegruppe. 5 unserer Passagiere entschieden sich hierfür und wir zogen weiter. Zu den gefärbten Stränden, hier hatten wir ca. 15min bevor es weiter ging zum Bilder machen. Die Sonne stand allerdings genau über den Sandtürmen, also sind meine Bilder meistens nur weiß. Mit etwas Glück konnte ich aber tatsächlich ein
Coloured Sands
paar halbwegs gute Bilder schießen. Der Sand war von Weiß bis kräftige Orange gefärbt immer in unterschiedlichen Schichten. Dann ging es weiter zu einem Schiffswrack. Dieses verrottet hier am Strand. Es ist im vorletzten Jahrhundert hier auf Grund gelaufen und man hat es nicht mehr weg bekommen. Mehrere Decks liegen im Sand begraben und das Deck verrottet. Ein großer Haufen Rost. Nach 10 Minuten war die Zeit um und der Rückweg wurde angetreten. Ca. 90 Minuten später saßen wieder alle auf der Fähre und wir fuhren in den Sonnenuntergang zurück nach River Heads.




Maheno Shipwreck
 Mein Fazit der eintägigen Tour auf Fraser Island: Man gewinnt einen kurzen Einblick und kann ein paar schöne Schnappschüsse machen. Der See am Anfang hat mir am besten gefallen, hier muss man natürlich Glück mit dem Wetter haben. Die Tour war sau teuer 175$ pro Person ist schon echt abzocke. Und das war eine der günstigen. Man saß fast 2/3 der Tour im Bus. Und diese Fahrt war alles andere als erholsam, dann noch ca. 2 Stunden Fähre und ca. 1h von der Hin- und Rückweg zur Fähre. Selbst fahren auf der Insel ist nicht ratsam, hier muss man die Gezeiten kennen und auf feinem Sand fahren. Also nichts für Anfänger im 4WD fahren, außerdem kostet so ein 4WD für die Insel ca. 400$ pro Tag. Aber das war nur ein Preis und nicht von einem der großen Mietwagenanbieter. Es geht bestimmt auch günstiger, aber wir haben uns nicht darüber informiert, kam nicht in Frage für uns.   



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