23. Mai: Um sieben machten wir uns auf, das Abenteuer konnte beginnen. Gegen 7.30 Uhr musste Seppi zum einchecken, das Schiff sollte eine Stunde später starten. Desi hatte Seppi in die Stadt gefahren und wollte später noch einmal ins Informationscenter um einen Rafting Ausflug für sich zu buchen. Dies tat sie dann auch, nachdem sie Seppi am Schiff verabschiedet hatte. Ich (Seppi berichte euch jetzt von meinem Ausflug ans Reef):
Die Fahrt konnte losgehen, die ersten 45 Minuten herrschte Wellengang, was mir nichts ausmachte, anderen jedoch sehr wohl. Ich hatte mich extra oben ans Sonnendeck gesetzt um die Fahrt zu genießen aber denkste. Nach etwa 30 Minuten kam eine Mutter mit Ihrem kotzenden Kind und einem
Mülleimer und setzte sich neben mich. Das Kind war gerade etwa 1 ½ Jahre alt und wusste gar nicht wie ihm geschieht. Mir war die Familie schon bei der Abfahrt aufgefallen, ich kann immer noch nicht begreifen, wie man mit einem so kleinen Kind eine Tauchfahrt mitmachen kann. Naja, das Kind hat weiterhin vor sich hin gekotzt und der nichtsnutzige Vater dann endlich mal dem kleinen die Kleidung gewaschen. Der Geruch wurde glücklicherweise zum Großteil vom Wind verweht. Nachdem wir das Reef erreicht hatten nahm dann der Wellengang ab. Das Kind fing an zu schlafen und die Kotztonne stand immer noch neben mir. Als wir dann nach insgesamt 90 Minuten am Ziel dem äußeren Reef angekommen waren, gab es die ersehnten Erklärungen und die Ausrüstung konnte angelegt werden. Schnell habe ich mir noch einen
Stinger Suit für 6$ geliehen, da das Reef auch die Irukanji beheimatet. Diese winzige Qualle ist die giftigste der Welt und tödlich, man sieht sie kaum und auch der Stich ist fasst nicht zu spüren, erst nach etwa 15-30 Minuten zeigen sich die Symptome. Alles dachte ich mir, aber das muss nicht sein, außerdem sind viele Korallen und auch Fische giftig, zwar nicht lebensbedrohlich, aber schmerzen wollte ich keine haben. Der Anzug schützt außerdem vor der Sonne. Ausgestattet gings dann los, ich habe ja noch nie geschnorchelt, war also sehr aufgeregt. Das Wasser war angenehme 26° warm und nach einigen Zügen war schon das erste Reef in Sicht. Es war atemberaubend, eine völlig andere Welt. Bunte Fische und Korallen überall, die seltsamsten Formen und Größen. Der Hammer!!! Ich habe die ganze
Zeit ein Bild nach dem anderen geschossen und konnte mich gar nicht satt sehen. Nach etwa 40 Minuten habe ich mich dann zurück auf Schiff gemacht, immerhin standen noch zwei weitere Riffabschnitte auf dem Tagesprogramm. Erst einmal hieß es allerdings Essenfassen, es gab ein kaltes und warmes Buffet. Reis mit zwei verschiedenen Soßen, Salt, Hühnchen, Krustentiere usw … . Ich habe mich extra nicht so voll gegessen, denn es ging ja direkt zum nächsten Reefabschnitt, also wieder schnell rein in meinen hautengen Anzug und ab ins Meer. Der große andrang war vorbei und ich konnte schnell und ohne Wartereien das Schiff verlassen (Manchmal war der Ausstieg echt rappel voll bei fast 80 Passagieren). Nach wenigen Zügen hatte ich das Reef erreicht und was erspähten meine Augen da?
Zwei Taucher. Aber was machten sie nur, das sah komisch aus, aha da war doch noch etwas. Der eine Taucher streichelte einer Meeresschildkröte über den Panzer. Aber es war zu tief unten für mich, ich konnte nur an der Oberfläche schnorcheln. Aber was ich wusste war, dass Meeresschildkröten irgendwann Luftholen müssen. Also habe ich in Ruhe abgewartet, die Taucher waren verschwunden und ca. 5 Minuten später wurde mein warten belohnt. Die Schildkröte begann mit ihrem Ausstieg und sie kam direkt auf mich zu. Neben mir holte sie dann zweimal tief Luft und ab ging es wieder in die dunklen Tiefen. Das war sagenhaft! Danach habe ich dann wieder viele bunte Fische und Korallen gesehen.
Den dritten und letzten Tauchgang habe ich dann voll ausgenutzt und habe bis zur Rückfahrt durchgeschnorchelt. War gar nicht so einfach, die Strömung und die Wellen drückten einen immer auf das Reef. Dieses ist aber gar nicht tief unter einem, theoretisch kann man sogar darauf stehen oder auch sitzen. Nur ich wollte halt nicht drauf gedrückt werden, war da etwas zu schisserhaft. Gegen Ende habe ich dann einen Rochen gesehen, der wollte sich gerade in den Sand wühlen, denn an dieser Stelle war zwischen den Reefs immer eine Sandbank am Meeresboden. Unter dem Schiff selber sammelten sich sofort nach anlegen eine große Menge dicker Fische. Fragt mich jetzt aber nicht warum, ich habe keine Ahnung. Wieder an Bord gab es dann noch Kaffee und Kuchen. Hier haben alle wieder gut zugelangt. Ich dachte mir
allerdings, dass es für manche vielleicht besser wäre nichts zu essen. Aber gut, so hatten die Toiletten wieder gut Besuch und die Tüten waren wieder voll (War aber nicht so schlimm wie auf der hin Fahrt). Ich habe auf der Rückfahrt etwas mit drei Amerikanern aus Texas geplaudert und die Fahrt war schnell vorbei.
Wenn ihr euch jetzt fragt was hat denn die Familie mit dem würgenden Kind die ganze Zeit getrieben, hier kommt die Antwort. Papa und Sohnemann (ca. 10 Jahre) sind ab zum Tauchen. Mama mit Kind hat gelesen und nackiges Kind hat schön den ganzen Tag im UV-Licht gebadet. Sonnencreme kannte diese französische Familie scheinbar auch keine und somit war das kleine dann auch schön rot. Da pack ich mir noch heute an den Kopf, was die geritten hat mit einem kleinen Kind diese Fahrt zu unternehmen. Und das schlimmste ist, das arme Kind konnte gar nichts dafür.
In Cairns wieder angekommen habe ich direkt meine Kamera wieder abgegeben. Da wurden dann noch meine Bilder mehr als 300 bearbeitet und auf DVD gebrannt. In der zwischen Zeit habe ich auf meine bessere Hälfte gewartet und bin dann mit ihr durch die Straßen von Cairns gezogen. Als meine Bilder dann fertig waren, war ich echt begeistert. Natürlich sind nicht alle 300 super geworden, aber viele gute waren dabei. Ich habe es normalerweise nicht so mit dem Fotografieren. Erschöpft und voll zufrieden ging es ab nach Hause.
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Pseudo-Nemo |
So, ich (Desi) habe den Tag auf dem Barron River verbracht. Mittags bin ich zum „Lake Placid“ gefahren und wurde von einem Bus aufgepickt, der uns zum Startziel der Raftingtour gebracht hat. An diesem Tag waren so wenig Rafter da, dass sogar zwei Veranstalter ihre Tour zusammengelegt haben. Insgesamt waren 11 Rafter und zwei Bootsführer mit von der Partie. Es gab insgesamt zwei Boote, ein Japanerboot und ein gemischtes Boot. Was ziemlich ätzend war, war dass das Japanerboot einen Japanerbootsführer hatte und auch alles in Japanisch von statten ging. Unser Boot bestand aus zwei Indern, einem Japaner, einem Holländer und einer Deutschen (also mir). Unser Bootsführer war ein pfiffiger Australier. Gott sei Dank war unsere Bootssprache Englisch J. Nachdem wir uns mit Schwimmwesten und Helmen eingekleidet hatten, ging es dann los aufs Wasser. Und dann hieß es schon „forward paddle; forward paddle; forward paddle“. Die erste Schnelle war in Sicht und hat auch gefetzt. Dann ging es ruhig weiter bis zur nächsten Schnelle. Auf den ruhigeren Teilen wurden uns dann die ganzen Horrorstories vom Raften auf diesem Fluss erzählt. Angefangen von fast ertrunkenen Leuten bis hin zu wilden Krokodilen. Ja, ja ist klar. Irgendwann kam dann das Kommando, dass wir jetzt schwimmen gehen könnten, wir würden später wieder eingesammelt werden. Ich denke, jeder hat dies für einen Witz gehalten, denn niemand ging über Bord. Nachdem unser Australier dies zweimal wiederholte und es scheinbar kein Witz war, sind wir dann alle über Bord gegangen. Von unseren Schwimmwesten und der Strömung sind wir dann Flussabwärts getrieben worden. War schon ein irres Gefühl. Doch irgendwas kribbelte da an meinen Beinen. Was war das? Der Fluss war ziemlich trüb und dann gehen einem doch komische Gedanken durch den Kopf wie irgendwelche Flussschlangen oder doch Krokodile!? Aber es waren bloß meine Schnürsenkel, welche sich beide geöffnet hatten und sich um meine Beine schlingen. Habt ihr schon mal versucht Schnürsenkel zu binden, während ihr Flussabwärts getrieben wurdet? Das war schon gar nicht so einfach, aber lustig. Problem war nur, wenn man das Bein hebt und sich nach vorne lehnt zum schnüren, kippt man durch die Schwimmweste nach vorne über. Nach einer guten Strecke mussten wir dann gegen die Strömung schwimmen, um unser Boot zu erreichen. Alle haben es geschafft, bis auf ein Inder. Voller Panik trieb er weiter Flussabwärts. Ob da einer nicht schwimmen konnte? Dies und auch der Gesundheitszustand musste vorher auf einem Fragebogen angegeben werden. Ob da mal jemand nicht die Wahrheit gesagt hat? Weiter ging es zu weiteren Schnellen. Bei einer ging „Mann über Bord“. Leider war es wieder derselbe Inder. Ich glaube, das war seine letzte Raftingtour. Die Tour dauerte ca. 1,5 Stunden. War ganz nett, aber nicht besonders prickelnd und total überteuert. Der Schwierigkeitsgrad (Grad 3) ist wohl eher was für Familien (wobei man erst ab 13 Jahren teilnehmen durfte), das nächste Mal sollte es schon etwas abenteuerlicher sein J. Im Anschluss konnten wir uns auf einem Campingplatz umziehen und es gab Getränke während wir uns die geschossenen Bilder anschauen konnten. Anschließend bin ich schnell in die City gedüst, um meinen Schnorchler abzuholen.
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